Forster Weg 3 als Teil der ehemaligen belgischen Siedlung
Denkmalnummer 05334002 A 03388
Adresse Forster Weg 3
Koordinaten 296144 5627541
Eintragung 26.06.1996
Denkmalart Baudenkmal
Kataster Flurstück: Gem.: Burtscheid Flur: 29 Flurst.: 238
Merkmale Darstellung der wesentlichen charakteristischen Merkmale 1956'als "Belgisches Kommandeurprogramm E 423" nach Plänen des Architekten S. Reitz errichtet, Bauträger war die Rheinische Heimstätten GmbH Düsseldorf. Stark durchgrünte Siedlung aus sieben Doppelhäusern (Förster Weg 1-3, 7-29) und einer Gruppe von vier Reihenhäusern (Forster Weg 33-39) sowie drei Garagenhöfen, Die Abgrenzung des Denkmals geht aus dem beigefügten Plan her- vor. Die Siedlung liegt im SO der Stadt im Stadtteil Burtscheid/ ?Beverau. Das Gelände der Siedlung ist langgestreckt in nordöstlich-südwestlicher Richtung und befindet sich zum größten Teil direkt am Straßenzug Forster Weg (Nr. 1-3, 7-29), auf dessen südöstlicher Seite. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich bis zur südlich die Innenstadt umfahrende Bahnlinie Aachen-Köln ein ausgedehntes Grüngelände mit Sportanlagen (Ludwig-Kuhnen-Stadion). Der kleinere Teil der Siedlung (Forster Weg 33-39) schließt sich im Südwesten an und liegt etwas abgerückt vom Forster Weg zur Straße In den Zwanzigmorgen. Die Doppelhäuser liegen entweder mit der Giebelseite (Nr. 1-3, 7-13) oder mit der Eingangsfront (Nr, 15-29) diagonal zur Straße in bis zu 950 qm großen Grundstücken. Die Grundstücke der Reihenhäuser sind etwas kleiner. Alle 18 Häuser der Siedlung sind typengleich: es sind zweigeschossige Bauten mit jeweils einer Grundfläche von 10 X 8 m und flach geneigtem Satteldach (25°). Die Giebelseiten der Häuser sind durch Mauervorlagen als Scheibe ausgebildet, die im Dünnformat mit hellbeigen Riemchen bekleidet ist. Die breitgelagerte asymmetrisch gegliederte Eingangsfront erfährt durch die links der Eingangstüre bis zur Giebelscheibe geführten dunkelbraunen Vormauerriemchen eine besondere Betonung. Die übrige Fassadenfläche ist mit Spritzputz versehen, so daß sich ein winkelförmiger beiger Putzteil ergibt, der auf einem dunkleren zurückliegenden Bereich "aufsitzt", 2 Die Anordnung der Fassadenelemente führt zu ausgewogenen Maßverhältnissen. Mittig oberhalb der dreiviertel der Erdgeschoßbreite einnehmenden Zone mit der Haustür und der anschließenden Riemchenverkleidung sind aus 6x7 runden/ in quadratische Betonfassungen eingelassene/ Glasbausteinen bestehende Lochfenster angeordnet. Die Betonung der linken Erdgeschoßseite erfährt im Obergeschoß durch ein liegendes Fenster auf der rechten Seite ein Gegengewicht. Die übrigen vier Fenster (zwei im EG, zwei OG) sind quadratisch. Der erhöht liegende Hauseingang ist tief in die Fassade eingeschnitten und über Basaltstufen und einem Podest aus Basaltplatten erreichbar; ein zeittypischer PVC-Handlauf liegt auf einem Geländer aus Eisenkonstruktion mit Mittelverstärkung. Der Treppenlauf ist in leichter Schrägstellung aus der zum Haus parallelen Stellung herausgezogen und der Fassade vorgelagert. Rechts neben der (in Aluminium erneuerten) Haustür befindet sich als Vorsprung zu dieser eine elfenbeinfarbig gefaßte hölzerne Lamellenverkleidung mit Oberlicht. Die Rückseite des Hauses ist horizontal strukturiert. Braune Spaltriemchen in Dünnformat verkleiden den leicht zurückgesetzten linken Teil des Erdgeschosses. Hier befindet sich die Terrassentür, die vom Hausinnern auf eine etwa 4 x 3 m große Terrasse mit keramischem Belag führt. Der rechte, etwas breitere Teil ist mit einem großen liegenden Fenster versehen und trägt beigen Spritzputz. Das Obergeschoß zeigt über der Terrassentür einen Balkon mit senkrechter Verbretterung und Spritzputz in Rot oder Taubenblau . Am rechten Grundstücksrand schafft eine außenliegende Treppe Verbindung zwischen Keller und Garten. Die Kellertür ist als Füllungstür, unten mit senkrechter Verbretterung, oben mit Fenster, ausgebildet. Bis auf die in Kunststoff ausgewechselten Fenster und den Haustüren aus Aluminium sind die Fassaden der Häuser - mit Ausnahme von Nr. 15 - original erhalten. Im Innern wurden in der Eingangshalle quadratische Solnhofener Platten in versetzter Weise verlegt. Ein prägendes Element dieses Raumes ist die freigeschwungene Treppe in der Grundrißform eines Hufeisens. Die Stufen sind mit Basaltplatten belegt. Das Treppengeländer aus senkrechten Rundstäben trägt einen zeittypischen Mypolamhandlauf. * * * 3 Die Küche ist ausgestattet mit einem Fußbodenbelag aus grauen Fliesen, die Wände sind weiß gefliest* Eine Durchreiche zum Eßzimmer öffnet die dem Fenster gegenüberliegende Schmalseite. Zwischen Küche und Eingangshalle befindet sich die Gästetoilette (deren Außenseite den Lamellenvorsprung neben der Haustür bildet), ebenfalls (blau-)grau und weiß gefliest. Das Eßzimmer (mit Terrassentür) ist mittels eines Durchgangs mit dem Wohnzimmer verbunden, das durch das sehr breit gela- gerte Fenster eine große Öffnung zum Garten besitzt. Die drei Wohnräume im Erdgeschoß (rückwärtig Eß- und Wohnzimmer, zur Vorderseite: kleineres Zimmer) sind mit Fußbodenstabparkett ausgestattet. Das Obergeschoß enthält die Schlafräume und das Badezimmer, dessen Fliesen denen im Erdgeschoß entsprechen. Konstruktiv aus Bimsvollblockstein gemauert, mit Decken aus Beton, trägt der Bau ein flachgeneigtes mit Hohlfalzziegeln gedecktes Satteldach. Zur Siedlung gehören auch die drei Garagenhöfe, die aus jeweils sechs nebeneinander!legenden Garagen mit weit vorkragendem Betondach, Klapptüren mit Holzverkleidung und dicken Holzrahmen bestehen. Die Giebelwände sind mit dunkelgelben Spaltklinkern bekleidet.
Begründung Gem. § 2 (1) DSchG NRW sind Denkmäler Sachen, Mehrheiten von Sachen und Teile von Sachen, an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht. Ein öffentliches Interesse besteht, wenn die Sachen bedeutend für die Erdgeschichte, für die Geschichte des Menschen, für die Kunst- und Kulturgeschichte, für Städte und Siedlungen oder für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse sind und an deren Erhaltung und Nutzung wegen künstlerischer, wissenschaftlicher, volkskundlicher oder städtebaulicher Bedeutung ein Interesse der Allgemeinheit besteht.
Schutzumfang Siehe Lageplan, der Bestandteil der Eintragung ist.
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