Begründung | Die Villa mit Remise und Garten ist bedeutend für die Geschichte des Menschen sowie für Städte und Siedlungen. Für ihre Erhaltung und Nutzung sprechen wissenschaftliche (hier: architekturgeschichtliche) sowie städtebauliche Gründe.
Bedeutung für die Geschichte des Menschen:
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstand das Großbürgertum und etablierte sich neben den adligen Großgrundbesitzern als neue gesellschaftliche Oberschicht. Bis in das 20. Jahrhundert hinein strebten die großbürgerlichen Fabrikanten- und Unternehmerfamilien nach Nobilitierung und gesellschaftlichem Ansehen, indem sie versuchten, den durch lange Traditionen gefestigten Lebensstil des Adels zu imitieren. Auch dem Bau der Villa Monheim liegt der Wunsch des Bauherrn Leonard Monheim nach einem standesgemäßen und repräsentativen Anwesen in Anlehnung an adlige Landsitze zugrunde. Die Villa mit Remise und Garten ist daher bedeutend für die Geschichte des Menschen, da sie einen anschaulichen Eindruck vom großbürgerlichen Lebensstil einer der bedeutendsten Fabrikantenfamilien Aachens vermittelt. Architektur, Ausstattung und die dazugehörigen Außenanlagen und Nebengebäude spiegeln die gesellschaftliche Position und Zugehörigkeit der Familie Monheim zur Oberschicht wider.
Bedeutung für Städte und Siedlungen:
Das Anwesen der Villa Monheim besitzt Bedeutung für die Stadtentwicklung Aachens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Wohnsitz einer der be-deutendsten Aachener Fabrikantenfamilie erhält die Villa darüber hinaus hohen Zeugniswert für die Wirtschaftsgeschichte der Stadt im 19. und frühen 20. Jahr-hundert. Die Geschichte der Familie Monheim von 1857 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zeigt exemplarisch die Entwicklung der Wohn- und Produktionsverhältnisse einer Unternehmerfamilie in Aachen, die schließlich im Bau einer vorstädtischen Villa als angemessener Wohnform mündet.
Der Bau der Villa Monheim auf dem bis dahin unbebauten Königshügel ist vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs Aachens im 19. Jahrhundert zu sehen. Im Zuge der Industriellen Revolution entwickelte sich Aachen zu einer der wichtigsten Industriestädte Preußens bzw. des Deutschen Reiches, geprägt v. a. durch die Textilindustrie sowie die Kratzen- und Nadelherstellung. Mit der Industrialisierung ging ein starker Bevölkerungsanstieg einher: Im Laufe des 19. Jahrhunderts vervierfachte sich die Einwohnerzahl Aachens von 32.072 im Jahr 1816 auf 135.245 im Jahr 1900. Der starke Bevölkerungsanstieg und die zunehmende Konzentration von Wohn- und Arbeitsstätten innerhalb der Stadt führten zu immer stärkeren hygienischen und sozialen Problemen.
Gleichzeitig entstand durch die Industrialisierung eine neue gesellschaftliche Schicht von Fabrikanten, die zunächst noch in unmittelbarer räumlicher Nähe zu ihren Produktionsstätten wohnten. Galt es lange als verpönt, am Stadtrand zu wohnen, so wurde das Leben in der Stadt durch die oben beschriebenen Entwicklungen zunehmend unattraktiver. Nach und nach wurden zudem die politischen und rechtlichen Zwänge, in der Stadt zu wohnen, abgebaut, z. B. durch das preußische Freizügigkeitsgesetz von 1867. All diese Faktoren führten dazu, dass wohlhabende Fabrikanten und Kaufleute ab den 1870er Jahren verstärkt Villen und Landhäuser außerhalb der Stadtgrenzen errichteten - zunächst nur für den Aufenthalt im Sommer, später auch als ständigen Wohnsitz.
Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs und der daraus resultie-renden Expansion der Stadt ist auch der Bau der Villa Monheim zu sehen. Der Bauherr des Anwesens, Leonard Monheim, stammte aus einer angesehenen Apothekerfamilie, die seit 1783 in einem Wohn- und Geschäftshaus am Hühner-markt im Zentrum der Stadt ansässig war. 1857 übernahm Leonard Monheim die väterliche Drogen- und Materialwarenhandlung, begann mit der handwerklichen Herstellung von Schokolade und legte damit den Grundstein für die noch heute bestehende Marke "Trumpf-Schokolade". Für den lokalen Markt produzierte er bald bis zu 400 Tafeln am Tag. Bereits 1864 musste ein neues, größeres Wohn- und Geschäftshaus in der Jakobstraße 8 gebaut werden, das 1878 um das Ge-bäude Jakobstraße 10 erweitert wurde. Gleichzeitig wurde die Produktion mehr und mehr von der handwerklichen auf die maschinelle Fabrikation umgestellt. Bis zum Ausscheiden Leonard Monheims aus dem Betrieb im Jahre 1900 wurde die Firma endgültig zum industriellen Großbetrieb ausgebaut, so dass in den Jahren 1903/04 eine moderne Fabrikanlage im Süsterfeld errichtet wurde. Zwischen 1904 und 1907 stieg die Zahl der dort beschäftigten Arbeiten von 240 auf 400.
Mit der Umstellung von der handwerklichen auf die industrielle Produktion ging auch ein Wandel in den Wohnverhältnissen der Familie Monheim einher, der gekennzeichnet war durch eine zunehmende räumliche Trennung von Wohn- und Produktionsbereich. Im Stammhaus der Familie am Hühnermarkt waren Wohn-, Geschäfts- und Produktionsräume unterschiedlicher Familienzweige noch in einem Gebäudekomplex im Zentrum der Stadt konzentriert. 1865 werden die Wohnräume der Familie Leonard Monheim sowie die Kolonialwarenhandlung aus dem Stammhaus in die Jakobstraße verlagert, während die Schokoladenproduktion abgetrennt und in die Theaterstraße verlegt wird. Mit dem Bau von Haus Marienhöhe 1872/73 zieht sich Leonard Monheim mit seiner Familie schließlich aus der Stadt zurück - zunächst nur für die Sommermonate, ab 1883 ganzjährig.
Vor dem Hintergrund der Stadterweiterung im Aachener Westen kommt der Villa Monheim eine besondere Rolle zu, war sie doch die erste Villa überhaupt, die auf dem Königshügel vor den Toren der Stadt errichtet wurde. Ihr Bau in den Jahren 1873/74 markiert daher den Beginn einer prägenden Phase der Stadtentwicklung, nämlich das Wachstum der Stadt über die mittelalterlichen Grenzen in ihrem Westen hinaus. Durch einen einflussreichen Bauherrn errichtet, stellt sie eine der frühesten Fabrikantenvillen in Aachen dar und erhält deshalb besondere Bedeutung für die Entwicklung dieses Bautyps in der Region.
Städtebauliche Gründe:
Für die Erhaltung und Nutzung der Villa Monheim sprechen städtebauliche Gründe. Das Anwesen mit Villa, Remise und Garten dokumentiert in anschaulicher Weise die Struktur, die kennzeichnend ist für die Phase zwischen 1872 und 1914, in der der Königshügel erstmals bebaut wurde. Der Südhang des Königshügels bot dabei idealtypische Bedingungen für den Bau eines Villenviertels: zum einen ermöglichte er einen weiten Blick über die im Tal gelegene Stadt, zum anderen boten die nach Süden gerichteten Grundstücke die Möglichkeit zur Anlage großer Zier- und Nutzgärten, die als fester Bestandteil zum Bauprogramm der Villen und Landhäuser gehörten.
Alle fünf Villen, die in dieser Zeit auf dem Königshügel entstanden, wurden etwas zurückgesetzt von der Straße auf Grundstücken von ca. 4.000-8.000 qm Größe errichtet. In der Regel wurden die Wohngebäude auf dem höher gelegenen nördlichen Teil des Grundstücks errichtet und die Gärten südlich davon angelegt. Teils direkt beim Neubau, teils einige Jahre später entstanden Remisen und Pferdeställe, die seitlich des eigentlichen Haupthauses an der Einfahrt angeordnet wurden.
Auch die Disposition der Villa Monheim auf dem ursprünglich 4.000 qm großen Grundstück entspricht diesem Schema. Wenngleich der südliche Teil des Gartens in der Nachkriegszeit bebaut wurde, so ist die ursprüngliche Anlage der Villa mit der seitlich angeordneten Remise und der umgebenden großzügigen Freifläche noch heute ablesbar. Charakteristisch ist die Ausrichtung des Gebäudekörpers nach Süden: wenngleich die Erschließung des Grundstücks und der Haupthauses vom nördlich gelegenen Muffeter Weg aus erfolgt, so ist die reich gegliederte Südfassade der Villa als Schauseite ausgebildet und zum Tal (zur Bauzeit unbebaute Landschaft) hin gerichtet. Hier war auch in der mittigen Ädikula im zweiten Obergeschoss die Marienstatue aufgestellt, nach der das "Haus Marienhöhe" ursprünglich benannt war.
Wissenschaftliche (hier: architekturgeschichtliche) Gründe:
Die Villa Monheim besitzt hohen Zeugniswert als Teil des ?uvre des Architekten Hermann Joseph Hürth (1847-1935). Hürth erhielt seine Ausbildung im Kölner Büro von Julius Carl Raschdorff (1823-1914) und war dort langjährig tätig. Seit den 1870er Jahren war Hürth als selbständiger Architekt in Aachen tätig, wobei das Büro hauptsächlich Bauten für die katholische Kirche und verschiedene Klostergemeinschaften realisierte. Unter anderem entstanden folgende Gebäude nach seinen Entwürfen: Villa Monheim (Aachen, 1873/74), Villa Giani (Aachen, 1878/79), Burghaus Prof. Rocks (Bonn), Sanatorium Venusberg (Bonn), Mutterhaus der Josefsschwestern (Trier, 1895/96), Mutterhaus de Franziskanerinnen (Aachen), Mutterhaus der Schwestern vom Armen Kinde Jesu (Simpelveld, NL), Erweiterung des Alexianerklosters Aachen, Taufkapelle der Pfarrkirche St. Johann (Burtscheid 1881), Kloster zum Guten Hirten (Aachen, 1886/87), Erweiterung Hochgrundhaus (Aachen, nach 1890), Um- und Neubau Kloster Kalvarienberg (Ahrweiler, 1898), Klosterkirche der Christenserinnen (Aachen, 1899). Kennzeichnend für viele seiner Entwürfe ist die Verwendung von Backstein-Sichtmauerwerk, die Bauten zeigen darüber hinaus fast durchweg eine neugotische Formensprache. Die Villa Monheim ist eines der ersten realisierten Gebäude des Büros Hürth. Sowohl die Bauaufgabe (großbürgerliches Wohnhaus) als auch die Gestaltung der Fassaden in der Formensprache der Neorenaissance stellen Ausnahmen im Schaffen des Architekten dar.
Für die Erhaltung und Nutzung der Villa Monheim sprechen darüber hinaus wissenschaftliche (hier: architekturgeschichtliche) Gründe, da das Anwesen in Struktur, Konstruktion, Raumprogramm, Formensprache und Ausstattung die Umsetzung der zeittypischen Bauaufgabe der Villa in anschaulicher Weise dokumentiert.
In einem zeitgenössischen Aufsatz aus dem Jahre 1890 zählt der Architekt L. A-bel die wichtigsten Anforderungen an das Raumprogramm einer Villa auf: "? Den Charakter eines Wohnhauses bestimmt nicht allein die Größe und Construction, sondern eigentlich immer nur die Grundrisseintheilung? Die Eigenschaften, welcher ein Cavalier? von seinem Wohnhause verlangt, sind: Ruhige Behaglichkeit für seine Familie und seine Gäste, grösste Bequemlichkeit der häuslichen Wirtschaft und dabei gänzliche Abgeschlossenheit der Dienerschaft, Eleganz und geschmackvolle Ausstattung ohne Ostentation." Diese Forderungen zogen bereits bei den frühen Villenbauten eine strikte räumliche Trennung zwischen dem Wohnbereich der Familie und den Arbeits- und Wohnbereichen des Personals nach sich. Daneben war die Anlage eines Wintergartens von Anfang an unverzichtbarer Bestandteil jeder Villa.
Das Raumprogramm und die Nutzungsverteilung in einer typischen Villa der Jahrhundertwende sind am Bestand der Villa Monheim noch heute in hervorra-gender Weise ablesbar. Gleichzeitig dokumentieren die beim Umbau 1913 erfolgten Veränderungen einen Wandel der Lebensgewohnheiten, der sich auch auf die bauliche Gestalt der Villa auswirkte.
Im Ursprungsbau von 1873/74 befand sich die Eingangsebene im ersten Obergeschoss, heute noch ablesbar an dem übergroßen Fenster auf der Nordseite (in der Bauzeit der Haupteingang), dem ursprünglich eine Freitreppe vorgelagert war. Hier befanden sich Wohn- und Empfangszimmer als Repräsentationsräume der Familie, während im Geschoss darüber die privaten Schlaf- und Toilettenräume untergebracht waren. Diese beiden, der Familie und ihren Gästen vorbehaltenen Geschosse sind durch ihre Höhe von jeweils 4,40 m und ihre reiche Ausstattung (Stuckdecken, Wand- und Deckenmalerei, reich profilierte Türen und Fenster) als Hauptgeschosse des Hauses hervorgehoben. Die Haupttreppe zwischen den beiden Wohngeschossen der Familie geht ebenfalls auf diese Bauphase zurück. Im niedrigeren, durch einen eigenen Eingang erschlossenen Sockelgeschoss befanden sich die Küchen- und Hauswirtschaftsräume, während im Keller Lagerräume untergebracht waren. Das Wohngeschoss der Familie war mit dem Sockelgeschoss durch eine Treppe in Fortsetzung der Haupttreppe verbunden, die durch alle Bewohner des Hauses genutzt wurde; eine eigene Dienstbotentreppe gab es noch nicht. Dem Sockelgeschoss war ursprünglich südlich eine Orangerie vorgelagert (nicht erhalten), in der Leonard Monheim Seidenraupen züchtete. Das Dachgeschoss schließlich nahm die Schlaf- und Wohnräume des Personals auf, was an der einfachen Ausstattung deutlich wird (Treppe mit einfachem Stabgeländer, Dielenböden, schlichte Türen).
Mit dem Umbau durch Mathieu Monheim im Jahr 1913 wurde die Struktur des Hauses an die geänderten Lebensgewohnheiten angepasst. Die stärksten Eingriffe erfolgten dabei im Sockelgeschoss, weshalb dieses in Struktur und Ausstattung noch heute anschaulich die Umbauphase des Jahres 1913 dokumentiert. Mit dem Umbau wurden die Wohnräume der Familie in das bis dahin der Hauswirtschaft vorbehaltene Sockelgeschoss ausgeweitet, der Haupteingang ebenfalls in diese Ebene verlegt und eine neue Haupttreppe ins erste Obergeschoss geschaffen. Gleichzeitig wurde ein neuer, zweigeschossiger Wintergarten errichtet. Mit der Verlegung der Eingangsebene und der Ausweitung der Wohnräume ins Sockelgeschoss wurde - einer weit verbreiteten Strömung im Landhausbau folgend - eine engere Verbindung zwischen Wohnhaus und der umgebenden Landschaft erreicht. Die Aufwertung des Sockelgeschosses in dieser Umbauphase vom bloßen Hauswirtschaftsbereich zum repräsentativen Empfangs- und Wohnbereich wird deutlich sowohl an der großzügigen Grundrissstruktur als auch an der hochwertigen Ausstattung des Eingangsbereichs, des Vestibüls mit Garderobe und WC, der Eingangshalle und der Haupttreppe (Bodenbeläge, Wand- und Heizkörperverkleidungen, Kamin, Fenster). Auch der Neubau der Orangerie in zweigeschossiger Bauweise und repräsentativen Formen zeigt, dass dieser Gebäudeteil stärker als zuvor in den Wohnbereich einbezogen wurde.
Gleichzeitig erfolgte eine Neuordnung und Modernisierung der Hauswirtschafts-räume, indem Küche und Waschküche - weitgehend abgeschottet von der Ein-gangshalle - im nördlichen Teil des Sockelgeschosses konzentriert wurden. Ty-pisch für den Villenbau dieser Zeit waren die Maßnahmen, die für eine striktere Trennung von Familie und Personal vorgenommen wurden: dies war zum einen der Einbau einer separaten Dienstbotentreppe in das erste Obergeschoss, zum anderen der Bau eines Personaleingangs auf der Nordseite des Hauses und da-mit nicht einsehbar vom eigentlichen Haupteingang auf der Westseite. Zur be-quemeren Versorgung der oberen Geschosse wurde darüber hinaus ein Speise-aufzug eingebaut, der von der Küche aus angedient wurde. Die Hauswirtschaftsräume und die Dienstbotentreppe sind noch größtenteils mit ihrer ursprünglichen Ausstattung (Holztreppe, Fliesenböden, Fenster) erhalten und besitzen deshalb großen Zeugniswert.
Nicht zuletzt ist der Außenbau der Villa Monheim in der Formensprache der Neurenaissance aussagekräftig für den Villenbau des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die historistische Gestaltung greift Elemente des Schlossbaus auf und dokumentiert den repräsentativen Anspruch des großbürgerlichen Bauherrn. Aussagekräftig hierfür sind die Fassadengliederung (Sockel, Pilaster, Gesimse, Eckquaderungen), die reich verzierten Fenster mit Rahmungen aus Naturstein sowie die hervorgehobene Gestaltung der Südfassade (Mittelrisalit mit reich verziertem Giebel, zweigeschossiger Wintergarten, Bauschmuck aus Sandstein) und des Haupteingangs.
Mit dem Aufkommen der vorstädtischen Villen verband sich der Wunsch des Großbürgertums nach einer ländlichen Lebensart nach englischem Vorbild. Auch Leonard Monheim verfolgte mit dem Bau der Villa den Plan, einen "hübschen Sommeraufenthalt mit englischen Anlagen, gutes Obst in allen Sorten zu cultivieren". Die Anlage des Gartens besaß dabei hohe Priorität, wie aus verschiedenen Briefwechseln zur Planung der Anlagen und Pflanzenbestellungen aus den Jahren 1872/73 hervorgeht. Wie aus einem erhaltenen Lageplan der Familie Monheim hervorgeht, war dem Haupthaus südlich eine von Hortensien- und Fliederbüschen gerahmte Rasenfläche vorgelagert, deren Endpunkt durch die noch heute erhaltene Blutbuche in der Mittelachse des Grundstücks markiert wurde. Hangabwärts folgte eine Wiese mit einem großen Bestand an Obstbäumen sowie Spalierobst, während am südlichen Ende des Grundstücks (an der heutigen Straße "Am Weißenberg") und weitab vom Haupthaus der Gemüsegarten angelegt wurde. In den folgenden Jahren wurde der Garten bis auf 11.000 qm vergrößert, zwischen 1913 und 1924/25 wurden darüber hinaus hinter der Remise große Ge-wächshäuser errichtet. Als Reste dieser Gartenanlagen haben sich bis heute der nördliche Vorbereich mit der Zufahrt, die Rasenfläche südlich der Villa mit der Buche als Blickpunkt sowie die Umfassungsmauern des Gartens nach Norden und nach Osten erhalten.
Feste Bestandteile des Bauprogramms einer vorstädtischen Villa waren neben dem Haupthaus Gebäude zur Unterbringung von Kutschen, Pferden und des damit betrauten Personals. Auch an der Villa Monheim wurde die Errichtung einer Remise notwendig, nachdem die Villa 1883 zum ganzjährigen Wohnsitz der Familie geworden war. Wenngleich weitaus schlichter gestaltet als das Haupthaus, war das am Muffeter Weg errichtete Nebengebäude mit seinen gelb-rot gebänderten Ziegelfassaden und dem hölzernen Schwebgiebel (nicht erhalten) doch als "kleiner Bruder" der eigentlichen Villa erkennbar. Die noch ablesbare ursprüngliche Grundrissdisposition im Obergeschoss dokumentiert die bauzeitliche Nutzungsaufteilung des Gebäudes. Der Umbau zur Autogarage im Jahr 1926 weist auf einen Wandel der Lebensgewohnheiten, bedingt durch die Entwicklung des Automobils, hin.
Dipl.-Ing. Sophie Buggert, Bezirksregierung Köln, 12.03.2019
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