Krauthausener Straße 41 als Teil der Anlage
Denkmalnummer 05334002 A 03098
Adresse Krauthausener Straße 41
Koordinaten 301595 5624912
Eintragung 09.11.1984
Denkmalart Baudenkmal
Kataster Flurstück: Gem.: Brand Flur: 20 Flurst.: 67, 98
Merkmale Ehem. kleine Hofanlage, erbaut Anfang des 19. Jahrhunderts; zweigeschossiges, giebelständiges Wohnhaus (Haus Nr. 39) in zwei zu vier Achsen, Fassadenöffnungen mit Blausteingewände und geradem Sturz mit Keilstein, rückwärtig z.T. mit Segmentbogensturz; im Giebel zwei Halbrundfenster; straßenseitige Giebelfassade repräsentativ mit Quadermauerwerk, sonst einfaches Bruchsteinmauerwerk; hofseitig hist. Haustüre mit Oberlicht, überwiegend mit Beschlägen erhaltene zweiflügelige Holzfenster mit Oberlicht; Satteldach mit Hohlziegeldeckung. Innen zwei getrennte Bruchsteingewölbekeller, der hintere mit Kellerhals zum Hof und gemauertem Backofen, der vordere mit kleinen Wandnischen und Blausteintreppe; EG und OG grundlegende dreiteilige Raumstruktur mit je zwei Räumen und zentraler Treppe sowie rückseitig durch Kaminwand abgetrennter ehem. Wirtschaftsbereich, ablesbar an Balkendecken bzw. Mutterbalken, dies z.T. mit Ankereisen erhalten; zwei Rauchzüge mit Ofenanschlüssen, dazu profilierter Blausteinkamin im EG; Holztreppe mit Handlauf und gedrechselten Geländerstäben; Dachstuhl verändert. Gegenüberliegend ehem. zugehörige giebelständige Scheune in Bruchstein (Haus Nr. 41) mit rückseitigem Pultdachanbau, hofseitige Toreinfahrt mit Backsteinbogen, Fenstergewände und Öffnungen zu großen Teilen neu; Satteldach mit Hohlziegeldeckung.
Begründung Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte der Menschen und Städte und Siedlungen. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche und städtebauliche Gründe vor. Bedeutung für die Geschichte des Menschen und für Städte und Siedlungen: Insbesondere das Wohngebäude zeugt von den Wohnverhältnissen seiner Bewohner und ihren Ansprüchen an Nutzen und Gestaltung. Der längsrechteckige, giebelständige Wohnhaus-Massivbau aus Bruchstein mit flach geneigtem Satteldach zeigt typische Merkmale der noch vom Barock geprägten ländlichen Bauten in der Region um Aachen wie z.B. Fenstergewände mit Keilstein, z.T. mit Segmentbogensturz. Wohnhaus und Scheune waren den Bedürfnissen eines kleinen landwirtschaftlichen Betriebes angepasst. Im Wohnhaus war zudem wahrscheinlich eine kleine Backstube im hinteren Keller eingerichtet. Gerade in den ländlich geprägten Ortschaften bilden die Winkelhofanlagen einen Großteil des historischen Baubestandes ab und zeugen vom Wohnen und Wirtschaften früherer Generationen. Hier zeigt sich der Sonderfall, dass der bereits baulich durch Wartefugen angelegte Winkelhof nicht ausgeführt, sondern durch eine separate, parallel angeordnete Scheune ergänzt wurde. Ferner liegen für Erhalt und Nutzung vor: Wissenschaftliche Gründe: Die kleine Hofanlage des frühen 19. Jh. ist aufgrund ihrer Architektur und erhaltener baulicher Details ein wichtiges Beispiel eines kleinen, landwirtschaftlichen Gehöfts und seiner Entwicklung. Insbesondere das Wohngebäude stellt eine architekturgeschichtliche Quelle für die noch vom Barock geprägten ländlichen Bauten des 19. Jh. in der Region Aachen dar. Dafür sprechen die besondere Fassadengestaltung mit einem zur Straße orientierten qualitativ höherwertigen Mauerwerksgefüge, Fenster mit barockem Keilsteinmotiv sowie Teile der hist. Mutterbalkendecken und Reste einer zeitgenössischen Bockstuhlkonstruktion im Dach. Besonders ist die noch in Teilen erhaltene Haustechnik mit zwei Kaminanlagen - darunter ein profilierter Blausteinkamin - sowie einem zugesetzten, gemauerten Ofen im hinteren, separat vom Hof aus zugänglichen Gewölbekeller, der wohl zeitweise als Backstube diente. Städtebauliche Gründe: Das Ortsbild des Straßendorfes Krauthausen ist noch weitgehend historisch geprägt. Die Bebauung entlang der Ortsdurchfahrt bzw. der Krauthausener Straße besteht zu großen Teilen aus denkmalgeschützten, historischen Bruchsteinwohnhäusern und kleinen Hofanlagen bzw. Winkelhöfen des 16.-19. Jahrhunderts, darunter der hier zur Rede stehende Gebäudekomplex. Die Gebäude Krauthausener Straße 39 und 41 sind wichtige Bestandteile des Ortsbildes und für das nachvollziehbar historisch geprägte, städtebauliche Gefüge unverzichtbar. Zudem verweist das für die historische Bebauung prägende Baumaterial Bruch- bzw. Blaustein zum einen auf die lokalen geologischen Gegebenheiten. Zum anderen lässt sich dieses mit dem in früheren Jahren wichtigen Erwerbszweig des Kalksteinabbaus und der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort erhaltenen Kalköfen verbinden und ist somit in vielfältiger Weise für das Ortsbild prägend. Die Voraussetzungen des § 2 Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen für die Eintragung in die Liste der geschützten Denkmäler sind daher erfüllt.
Schutzumfang Wohnhaus mit Fassaden und Satteldach, Ablesbarkeit der Raumstruktur mit zwei separaten Gewölbekellern, zentraler Treppenanlage und Abteilung des Wirtschaftsteils, zwei Rauchzüge mit ehem. Kamin- und Resten der Ofenanlagen, Treppe, Teile der Decken. Von der ehem. Scheune nur Fassaden und Kubatur. - Siehe Lageplan, der Bestandteil der Eintragung ist ?
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