Gefallenendenkmal
Denkmalnummer 05334002 A 03644
Adresse Kirchplatz 4
Eintragung 15.07.2020
Denkmalart Baudenkmal
Kataster Flurstück: Gem.: Eilendorf Flur: 9 Flurst.: 1188
Merkmale Krieger- / Gefallenendenkmal auf trapezförmiger Grundfläche, errichtet 1927, Backsteinmauer mit fünf Rundbogennischen, darin jeweils Blausteintafeln mit den Namen der Gefallenen, davor Steinsarkophag mit stilisierter Darstellung des hl. Sebastian als antikisierende Soldatenfigur, vorgelagertes Podest und Vorplatz mit Blausteinstufen und umschließender Backsteinmauer mit Blausteinabdeckung.
Begründung Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte der Menschen. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen städtebauliche Gründe vor. Bedeutung für die Geschichte des Menschen: Unmittelbar nach den schrecklichen Verlusten des Ersten Weltkrieges entstanden vielerorts Gefallenendenkmäler auf Initiative von Kirchen, Organisationen, Vereinen und bürgerschaftlichem Engagement. Dabei war der Wunsch nach Trauer- und Gedenk-Orten auch darin begründet, dass die großen Soldatenfriedhöfe v.a. in Belgien und Frankreich für die meisten Familien nicht erreichbar waren. Man wählte einen daher einen Ort, der im lokalen Kontext und öffentlichen Leben wahrgenommen wurde. Das Kriegerdenkmal ist ein typisches Beispiel seiner Zeit nach dem 1. Weltkrieg, in der Gefallenen- und Ehrenmale als Orte des Gedenkens und als Sinnbild für Opfermut und Heldentum verstanden wurden. Ein Kriegerdenkmal sollte den Angehörigen Trost spenden, dem Tod einen Sinn verleihen und die Überlebenden auf das Vorbild der Opfer verpflichten. Ferner liegen für Erhalt und Nutzung vor: Volkskundliche Gründe: Die Errichtung von Kriegerdenkmalen in den Städten und Dörfern und in den Gemeinschaften durch bürgerliche Stiftungen, Vereine und sonstige Institutionen war wichtiger Teil des Gedenkens bzw. des Trauerkultes und der Sinnstiftung ob der immensen Verluste. Sowohl die Einweihung als auch regelmäßige Veranstaltungen an den Kriegerdenkmalen fanden - wie die unten stehende Abbildung zeigt - oft unter großer Beteiligung der Bürger statt und war ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und öffentlichen Gedenkens. Wissenschaftliche, insbesondere kunstgeschichtliche Gründe: Das Denkmal in Eilendorf ist als bauliches Zeugnis seiner Zeit bzw. im Kontext der Geschehnisse des 1. Weltkrieges anzusehen. Das Objekt gehört zu den größeren Aachener Gefallenenmalen in Form einer hohen Backsteinmauer mit Rundbogennischen, Sarkophag mit Skulptur sowie eingefasstem Vorplatz und stellt ein unheroisch gestaltetes Denkmal im architektonischen Stil der 1920er Jahre dar. Die Beteiligung des Aachener Dombaumeisters Prof. Josef Buchkrämer sowie des Bildhauers Fritz Neumann für die Skulptur zeugt vom hohen künstlerischen Anspruch, den man der Anlage beimaß. Wohl aufgrund der kirchennahen Stiftung des Denkmals verweist das Gefallenendenkmal mit der stilisierten Figur des vom Pfeil getroffenen hl. Sebastian auf christliche Symbolik. Es steht damit im Gegensatz zu einigen wenig später in den 1930er Jahren entstandenen Anlagen, welche die Kriegshelden glorifizierten und Opfermut sowie Kampfbereitschaft in den Vordergrund stellten. Städtebauliche Gründe: Das Gefallenendenkmal besetzt mit seiner erhöhten Lage am Kreuzungspunkt von Kirchgässchen, Marien- und Kirchfeldstraße, südlich der großen Freifläche, eine zentrale Position im historischen Ortskern von Eilendorf. In unmittelbarer Nähe und z.T. mit Kontext- sowie Blickbezug zum Kriegerdenkmal befinden sich die denkmalgeschützte Kirche St. Severin samt Friedhof sowie das Pfarr- und Pannhaus u.a. Das Kriegerdenkmal ist daher bedeutend aus städtebaulichen Gründen, weil es nicht aus dem Ortsteil Eilendorf entfernt werden kann, ohne das Ortsbild zu verändern Die Voraussetzungen des § 2 Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen für die Eintragung in die Liste der geschützten Denkmäler sind daher erfüllt.
Schutzumfang Gefallenendenkmal mit Plastik auf Sockel, Treppenpodest und ?stufen, eingefasster Vorplatz - Siehe Lageplan, der Bestandteil der Eintragung ist ?
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