Transformatoren-Station
Denkmalnummer 05334002 A 03651
Adresse Trierer Straße 280a
Koordinaten 297859 5627374
Eintragung 15.04.2021
Denkmalart Baudenkmal
Kataster Flurstück: Gem.: Forst Flur: 18 Flurst.: 440
Merkmale Transformatoren-Station, errichtet 1920er Jahre unter Einfluss zeittypischer Architekturstile; freistehendes Trafo-Häuschen auf rechteckiger Grundfläche bestehend aus schmalem Turm in der Südwestecke von eingeschossigem Baukörper nach Nordosten umbaut; Putzfassade, am Turm mit horizontalen Bändern und Fensterrahmung in Backstein gegliedert; Baukörper mit umlaufendem, kräftigen Traufgesims; Walmdach mit Ziegeldeckung, auf dem Turm Zeltdach. (siehe auch Gutachtliche Stellungnahme vom 28.04.2020)
Begründung Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte der Menschen und für Städte und Siedlungen. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen städtebauliche Gründe vor. Bedeutung für die Geschichte des Menschen: Die hier weitgehend authentisch erhaltene Transformatoren-Station an der Triere Straße ist ein Zeugnis einer epochalen Zeiten- bzw. Energiewende Ende des 19. Jh. Mit der Etablierung der technisch vorteilhaften Wechselstromtechnik kurz vor der Jahrhundertwende war es nötig, die Hoch- bzw. Mittelspannung, welche für den Transport benötigt wurde, vor Weitergabe an die Verbraucher auf Niederspannung herunterzutransformieren. Der Transformator, das technische Kernstück der Häuschen, war dabei die wesentliche Komponente. Die fortschreitende Elektrifizierung war ohne sie nicht denkbar. Der Strom wurden zunächst v.a. für Straßenlaternen und Straßenbahnen sowie Gewerbe genutzt, erst später wurde Strom im größeren Umfang auch in den Privathaushalten genutzt. Noch 1910 verfügten erst ca. 10% der deutschen Haushalte - v.a. die der Wohlhabenden - über einen Stromanschluss. 1933 waren bereits rund 75% an das Stromnetz angeschlossen. Die Transformatoren-Stationen waren sichtbares Zeichen der Elektrifizierung Anfang des 20. Jahrhunderts. Bedeutung für Städte und Siedlungen: Die Trafohäuschen erinnern daran, über welchen Weg städtische Infrastruktur, Wohnungen, Gewerbe und Landwirtschaft Anschluss an die Elektrizität gefunden haben. Für die Einrichtung von Leitungsnetzen bzw. den Stromtransport in die einzelnen Quartiere waren die Transformatoren-Stationen unabdingbar. Die architektonische Gestaltung dieser Zweckbauten, v.a. auf dem Land als Turmbauten, in der Stadt als Häuschen errichtet, war Gegenstand einer Diskussion zwischen Stromanbieter und Heimatbewegung und bis in die 1920er Jahre von intensiven gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über den Wert vorindustrieller Orts- und Landschaftsbilder und die Folgen der technischen Moderne begleitet (Schröer 2016). Das Ergebnis war die individuelle und meist an die Umgebung angepasste Bauweise dieser Kleinarchitekturen, welche somit als reiner Zweckbau dennoch einen deutlichen gestalterischen Anspruch erkennen ließen. Ferner liegen für Erhalt und Nutzung vor: Städtebauliche Gründe: Die Transformatoren-Stationen markieren bis heute Verteilerpunkte im Stadtgrundriss und zeigen somit auch die städtebauliche Entwicklung an. So sind Teile der erhaltenen Bauten im Bereich von Stadterweiterungen und/oder entlang der großen Ausfallstraßen bzw. Entwicklungsachsen aufgereiht, die wie hier zugleich zum Streckennetz der Aachener Kleinbahn zählten. Die Transformatoren-Station an der Trierer Straße befindet sich auf dem Gelände des historischen städtischen Wasserwerks. Die Transformatoren-Station wurde im Stil der Zeit gestaltet und steht hier im Kontext der städtischen Infrastruktur. Das Trafohäuschen ist hier Bestandteil der nachvollziehbaren Stadterweiterung entlang der Trierer Straßen. Die Voraussetzungen des § 2 Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen für die Eintragung in die Liste der geschützten Denkmäler sind daher erfüllt.
Schutzumfang - Siehe Lageplan, der Bestandteil der Eintragung ist.-
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