Wohnhaus (Teile)
Denkmalnummer 05334002 A 03316
Adresse Bruchstraße 30
Koordinaten 300228 5628944
Eintragung 08.06.1988
Denkmalart Baudenkmal
Kataster Flurstück: Gem.: Eilendorf Flur: 2 Flurst.: 507
Merkmale Erbaut in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts; zweieinhalbgeschossig in vier Achsen, Fenster mit Stichbogen und Blausteinfensterbänken, rechte Achse mit Tordurchfahrt und breiteren Fenstern, Sockel in Blaustein; hölzernes Traufgesims mit Kastenrinne und Zahnschnittfries, Satteldachfläche mit Hohlziegeldeckung. Holzfenster zweiflügelig mit Oberlicht erneuert.
Begründung Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte der Menschen und für Städte und Siedlungen. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen städtebauliche Gründe vor. Bedeutung für die Geschichte der Menschen und für Städte und Siedlungen: Eilendorf ist seit dem Mittelalter bis in die Zeit der Industrialisierung als weitläufiges Straßendorf charakterisiert. Im Gegensatz zu den nördlich von Aachen gelegenen Dörfern existieren hier kaum größere Hofanlagen. Eilendorf war bis weit in das 20. Jh. geprägt von kleinteiliger Landwirtschaft und v.a. Bergbau (Galmei-Bergbau am Herrenberg und Kalksteingewinnung / Kalköfen etc). Die Bebauung ist bis in das 19. Jh. entsprechend v.a. durch kleinere Winkelhofanlagen sowie Wohnstall- oder einfache Arbeiterhäuser geprägt, wie sie sich hier an der Bruchstraße erhalten haben. Erst im späten 19. Jahrhundert setzte im Zuge der Industrialisierung und u.a. durch den Eisenbahnanschluss Köln-Aachen eine städtebauliche Verdichtung ein, bei der vielerorts zeittypisch in Backstein und z.T. historistischen Formen gebaut, die Stadtstruktur verdichtet oder gar kleine Bruchsteinhäuser ersetzt wurden. Das 2 ½ -geschossige Backstein-Wohnhaus Nr. 30 mit einer rundbogigen Toreinfahrt wurde Ende des 19. Jh. erbaut. Es ist ein wichtiges Zeugnis für die historische Entwicklung der Bruchstraße und ihrer Bebauung und hat somit Bedeutung für die früher selbstständige Gemeinde Eilendorf und die hier lebenden Menschen. Ferner liegen für Erhalt und Nutzung vor: Städtebauliche Gründe: Die Bruchstraße weist auf der westlichen Straßenseite eine weitgehend geschlossen erhaltene Reihe von zwei- und dreigeschossigen Häusern auf, die überwiegend im 18. und 19. Jahrhundert in Bruchstein oder Backstein errichtet wurden. Die Dörfer der schmalen Kalksteinzone am Nordrand des Hohen Venns, zu der das südliche und westliche Aachener Stadtgebiet gehört, sind spätestens seit dem 18. Jh. geprägt durch Bauten bzw. Bauteile aus Bruchsteinmauerwerk und Werkstein. Backstein setzte sich hier erst spät und nie vollständig als Alternative durch, wurde aber ab dem 19. Jh. zumeist - wie hier zu sehen - für Gewände o.ä. genutzt. Die hier an der Bruchstraße (nach der Flurbezeichnung "Broich") erhaltenen und denkmalgeschützten Gebäude vermitteln einen Querschnitt der hiesigen Architekturentwicklung. Dieser Eindruck wird auch anhand der Fassaden der denkmalgeschützten Gebäude 30 bis 34 deutlich: die ältesten Teile sind in lokal gewonnenem Bruch- und Blaustein gefügt, die Erweiterung des 19. Jh. wurde ebenfalls in Bruchstein errichtet, erhielt aber bereits Backsteingewände und eine solche Eckverzahnung. Die Fassade des Wohnhaus-Neubaus Hausnr. 30 wurde vollständig aus Backstein geschaffen. Die Fassaden und ihre Dachflächen vermitteln somit noch einen Eindruck des historischen Ortsbildes in Eilendorf. Die Voraussetzungen des § 2 Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen für die Eintragung in die Liste der geschützten Denkmäler sind daher erfüllt.
Schutzumfang Straßenseitige Fassade und Dachfläche - Siehe Lageplan, der Bestandteil der Eintragung ist ?
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